110. Tour de France: Vorschau auf die 20. und 21. Etappe

20. Etappe: (Samstag, 22. Juli): Belfort - Le Markstein Fellering (133,5 km)

Es hätte so schön sein können: Ein entscheidendes Duell zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar auf der knallharten letzten Bergetappe der Tour mit dem Schlussanstieg nach Le Markstein in den Vogesen, ein Kampf um jede Sekunde. Doch es kam bekanntlich anders. Nach Pogacars kapitalem Einbruch in den Alpen dürfte das vorletzte Teilstück für Vingegaard eine Spazierfahrt zum zweiten Tour-Titel in Folge werden.

Unangenehm wird es aber trotzdem: Stolze sechs Anstiege haben die Streckenplaner in die nur 133,5 km gepackt, es ist ein ständiges Auf und Ab. Zunächst sind drei Berge der 2. Kategorie zu überwinden, ehe die Fahrer ihre müden Beine im Finale auf den Petit Ballon und den Col du Platzerwasel (beide 1. Kategorie) kurz vor dem Ziel treiben müssen.

Spannung verspricht vor dem Start in Belfort, das die Tour bereits zum 32. Mal begrüßt, immerhin noch der Kampf ums Podium in Paris sowie um die Bergwertung, die derzeit der Italienier Giulio Ciccone anführt. Und natürlich der Kampf um den Etappensieg, den kletterstarke Ausreißer anpeilen werden. Nach dem Zieleinlauf im kleinen Wintersportort Le Markstein, wo im vergangenen Jahr die siebte Etappe der Frauen-Tour endete, dürften auch diese letzten Fragen geklärt sein.

21. Etappe: (Sonntag, 23. Juli): Saint-Quentin-en-Yvelines - Paris Champs-Elysees (115,1 km)

Der Champagner steht kalt, die müden Fahrer sehnen die abschließenden Feierlichkeiten herbei. Die nur 115,1 km lange Triumphfahrt nach Paris dürfte wie so oft zur Bummeltour werden, ehe die Sprinterteams gegen Ende noch ein letztes Mal ernst machen. Das Gelbe Trikot wird aber traditionell nicht mehr attackiert.

Sprinterkönig Jasper Philipsen spurtete bereits im vergangenen Jahr zum Sieg auf den Champs-Elysees und ist auch in diesem Jahr der klare Favorit auf den Prestigeerfolg. Zum 49. Mal endet die Tour auf der Prachtstraße der Weltstadt an der Seine, seit 1975 war es nicht mehr anders.

Im kommenden Jahr aber wird diese Serie enden, ein noch größeres Sportereignis als die Tour trägt dafür die Verantwortung. In Paris beginnen 2024 nur wenige Tage nach Ende der Frankreich-Rundfahrt die Olympischen Sommerspiele - die Tour weicht für die letzte Etappe nach Nizza aus und endet dort mit einem Zeitfahren.

Olympia wirft aber auch bereits in diesem Jahr seine Schatten voraus. Denn los geht es am Sonntag am Velodrome National in der Pariser Vorstadt Saint-Quentin-en-Yvelines - 2024 werden hier die Bahn-Wettbewerbe ausgetragen.

SID lk

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