Thema des Tages: Bauch, Beine, Pau

Es hätte ein Traumsommer für den Frauen-Sport sein können: Die Fußball-WM, parallel dazu die Tour de France. Traditionell zwei der größten Ereignisse überhaupt, mit dem größten Zuschauer-Interesse, diesmal in der weiblichen Variante. Eine Riesen-Gelegenheit, ein Riesen-Werbeeffekt. Eigentlich. Denn ein Stück weit verpufft er.

Dass die WM der Fußballerinnen teilweise ins deutsche Nachtprogramm rutscht, ist aus geographischen Gründen unvermeidbar. Dass die Frauen-Tour der Radsportlerinnen aber im zweiten Jahr nach ihrer Neugründung doch ein wenig lieblos daherveranstaltet wird, wäre durchaus vermeidbar gewesen. Und das sorgt für ein unangenehmes Gefühl im Bauch.

Wenn die Männer am Sonntag ihre Tour mit einer Riesenparty in Paris beenden, starten die Frauen fast zeitgleich die ihrige etliche Nummern kleiner in Clermont-Ferrand. Und wo die Männer drei Wochen unterwegs waren, dürfen die Frauen nur über acht Tage ran. Und deren Tour endet eben nicht in der Pracht-Metropole Paris - sondern im Pyrenäen-Zentrum Pau.

So richtig nach Gleichberechtigung zwischen Männer- und Frauen-Beinen klingt das nicht. Zumal letztere auch bei ihrer Rundfahrt Höchstleistungen erbringen müssen, unter anderem den Tourmalet herauftreten.

Natürlich ist es schön, dass es mittlerweile eine Frauen-Tour gibt. Ebenso auch, dass die Skispringerinnen in Bälde ihre Vierschanzentournee bekommen. Wenn beides aber nur ein Light-Produkt der Männer-Variante sein sollte, ist das nicht zeitgemäß.

SID cl nt

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