Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat sich energisch gegen eine Behauptung von Mercedes-Star Lewis Hamilton gewehrt, wonach das Weltmeister-Team um Max Verstappen wegen der Verstöße gegen den Kostendeckel der Formel 1 im vergangenen Jahr nur mit einem "Klaps auf die Hand" davongekommen sei. Verärgert über die Kommentare Hamiltons und dessen Teamkollegen George Russell sagte Horner, es sei "immer einfach jemanden in ein schlechtes Licht zu rücken, wenn man nicht gut abschneidet".

Hamilton hatte am Rande des Großen Preises von Ungarn (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) gesagt, dass die Strafe für Red Bull im vergangenen Jahr keine ausreichende Abschreckung darstelle und angedeutet, dass Teams gegen das Ausgabenlimit verstoßen könnten, weil die wahrscheinliche Sanktion nicht hart genug sei. Auch Russell äußerte sich ähnlich.

Red Bull wurde vom Weltverband FIA zu einer Geldstrafe in Höhe von sieben Millionen Dollar belegt, nachdem der Brauserennstall die zulässige Budgetobergrenze im Jahr 2021 "geringfügig" überschritten hatte. Zudem wurde die Nutzung des Windkanals in diesem Jahr um zehn Prozent reduziert.

"Wenn Windkanäle nicht zählen, warum schaffen wir sie dann nicht einfach ab?", sagte Horner dem britischen TV-Sender Sky: "Glauben Sie mir, der Schlag, den wir mit der Windkanalzeit im Vergleich zu unseren Konkurrenten einstecken mussten", sei "massiv".

Dennoch hat Red Bull in dieser Saison bisher alle Rennen gewonnen, acht Mal triumphierte dabei Verstappen. Der Niederländer hatte sich seinen ersten WM-Titel 2021 im Duell mit Hamilton ganz knapp gesichert, der Rekordchampion aus Großbritannien gewann seit seinem 103. Sieg im Jahr 2021 kein Rennen mehr.

Red Bull würde einen neuen Rekord von zwölf aufeinanderfolgenden Siegen aufstellen, wenn sie am Sonntag gewinnen. Derzeit teilen sie sich den Rekord von elf Siegen in Folge mit McLaren, die dieses Kunststück 1988 vollbrachten.

Auch in dieser Saison gibt es wieder Gerüchte, wonach mindestens zwei Teams gegen die Budgetobergrenze verstoßen haben könnten.

SID ks aa er