"Edelmetall in der Hand": Neu-Bundestrainer Bohm mit erster WM zufrieden

Die deutschen Wasserspringer haben die Schwimm-WM mit einem siebten Platz im Synchronwettbewerb vom 3-m-Brett abgeschlossen. Wie im Vorjahr nehmen sie eine Bronzemedaille mit nach Hause.

Fukuoka (SID) Die deutschen Wasserspringer fliegen wie im Vorjahr mit WM-Bronze, aber weniger Topplatzierungen nach Hause - der neue Bundestrainer ist dennoch zufrieden. "Wir haben die Medaille geholt. Es ist immer ganz wichtig, dass man Edelmetall in der Hand hat", bilanzierte Christoph Bohm zum Abschluss der Wettbewerbe in Fukuoka: "Es war zwar nicht in der Disziplin, in der wir wollten, aber eine Medaille ist eine Medaille."

Im nichtolympischen Teamwettbewerb hatten seine Springer überraschend den dritten Platz belegt, nachdem die Medaillenkandidaten Timo Barthel und Lars Rüdiger, vor einem Jahr noch WM-Dritte, vom 3-m-Brett auf den zehnten Platz abgestürzt waren. "Ich hatte zur Halbzeit gesagt: Es ist Licht und Schatten dabei. Jetzt würde ich deutlich dahin tendieren, dass es hell geworden ist", ergänzte Bohm, der im Januar zunächst kommissarisch die Nachfolge des langjährigen Bundestrainers Lutz Buschkow angetreten hatte - und gleich einen schwierigen Umbruch moderieren musste: Denn zum ersten Mal trat das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) bei der WM ohne Rekordeuropameister Patrick Hausding und die Olympiadritte Tina Punzel an, die ihre Karrieren beendet hatten.

"Jeder wusste, dass es schwer wird", sagte Bohm, für den am Ende der Blick auf Olympia wichtig war: "Wir haben drei weitere Quotenplätze für Paris geholt, das nimmt ein bisschen Druck raus." Lars Rüdiger vom 3-m-Brett sowie Christina und Elena Wassen vom Turm hatten durch ihre Finalteilnahmen Olympiatickets gesichert.

Allerdings fehlten im Vergleich zur WM 2022 in Budapest die Topplatzierungen abseits des Podests: Nach viermal Rang vier und dreimal Rang fünf vor einem Jahr waren diesmal zwei sechste Plätze die nächstbesten Resultate. "Wenn man das Gesamtergebnis nimmt, sind wir ein bisschen dahinter geblieben", gab Bohm zu: "Aber letztes Jahr waren nicht alle Nationen komplett am Start."

Am Samstag kamen die Berlinerin Jana Lisa Rother und der Aachener Alexander Lube zum Abschluss im Mixed-Synchronspringen vom 3-m-Brett mit 270,45 Punkten auf Platz sieben. Zu den Medaillenrängen fehlten knapp 24 Zähler. Auch im zwölften Finale triumphierte China mit Lin Shan Zhu Zifeng (326,10) vor Australien und Italien. Das letzte Finale im Turmeinzel fand ohne deutsche Beteiligung statt, weil Jugendeuropameister Jaden Eikermann (Aachen) und WM-Debütant Luis Avila Sanchez (Berlin) bereits im Vorkampf gescheitert waren. "Jaden war ein bisschen mein Geheimtipp, wir können uns das auch nicht erklären", sagte Bohm, "wir wollten in der Königsdisziplin im Finale sein."

SID tl er

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