"Fast die Stimme verloren": Hamilton entreißt Verstappen die Ungarn-Pole

Mercedes-Star Lewis Hamilton hat Formel-1-Dominator Max Verstappen noch die Pole Position zum Großen Preis von Ungarn entrissen.

Budapest (SID) Als Lewis Hamilton am Ende eines spannenden Qualifyings über die Ziellinie raste und seinem Rivalen Max Verstappen mit einem Mini-Vorsprung noch die Pole Position entriss, schrien Tausende Fans auf den Tribünen von Budapest ihre Freude heraus. Und auch der Mercedes-Star brüllte los. "Ich habe vom Schreien im Auto schon fast die Stimme verloren", sagte Hamilton: "Ich hab alles reingehauen, da war nix mehr übrig."

Nach 594 Tagen, einer gefühlten Ewigkeit, steht Hamilton wieder auf der Pole. Nach einer wahren Zauberrunde verdrängte er Verstappen überraschend auf Platz zwei, am Ende trennten die beiden Rivalen nur eine Winzigkeit von drei Tausendstelsekunden. "Es fühlt sich an wie das allererste Mal", sagte Ungarn-Rekordsieger Hamilton strahlend - zudem steht er unmittelbar vor der Vertragsverlängerung bei Mercedes. Dritter wurde der zuletzt starke Lando Norris im McLaren.

Verstappen tat sich in seinem Red Bull auf dem Hungaroring ungewohnt schwer, hinzu kam das neue Reifen-Reglement im Qualifying, die Fahrer konnten ihre Pneus nicht frei wählen. Verstappen kämpfte mit der "Balance" seines Autos, wie der Titelverteidiger sagte: "Dann bist du auf einmal nur Zweiter. Ich denke, mit dem Auto sollten wir vorne stehen, aber es hat nicht hingehauen."

Nico "Heino" Hülkenberg, der in Budapest mit quietschblonden Haaren unterwegs ist, war wegen der neuen Reifen-Regel vorher ziemlich pessimistisch - zeigte dann aber erneut eine ganz starke Vorstellung. Der Emmericher geht in seinem unterlegenen Haas als Zehnter ins Rennen.

Rückkehrer Daniel Ricciardo, der mitten in der Saison bei AlphaTauri den geschassten Nyck de Vries ersetzte, war auf Anhieb schneller als sein neuer Teamkollege Yuki Tsunoda und startet von Platz 13.

Hamilton gegen Verstappen - da werden Erinnerungen wach an die spannende Saison 2021, als sich die beiden ein großes Duell lieferten. Das "birgt schon ein bisschen Zündstoff", sagte Helmut Marko, Motorsport-Berater bei Red Bull, bei Sky: "Von Langeweile in der Formel 1 ist keine Rede mehr."

Beim Blick auf den WM-Stand allerdings schon. Verstappen führt nach zuletzt sechs Siegen in Serie die WM mit 99 Punkten Vorsprung an, ärgster "Verfolger" ist sein Teamkollege Perez. Mit seinen 255 Punkten würde Verstappen alleine die Teamwertung anführen.

Red Bull kann in Ungarn am Sonntag einen Rekord von zwölf Siegen in Folge aufstellen. Derzeit teilt sich der Brauserennstall die Bestmarke von elf Siegen nacheinander mit McLaren, die dieses Kunststück 1988 mit Ayrton Senna und Alain Prost vollbrachten.

Verstappen und Co. hatten im Qualifying erstmals keine freie Reifenwahl. Die Formel 1 testete auf dem Hungaroring eine Regeländerung mit den Namen "Alternative Tyre Allocation" (alternative Reifenzuteilung), um die Nachhaltigkeit des Sports zu verbessern. Die Fahrer mussten im ersten Durchgang die harte Reifenmischung verwenden, im zweiten die Medium-Reifen und im dritten dann mit den Softs die schnellste Variante. Das Format wird ein zweites Mal in Monza Angang September getestet.

SID ks ab

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