Messis magisches Debüt in Miami: "Er ist kein Mensch"

Traumtor in der Nachspielzeit: Lionel Messi gelingt ein Hollywood-Debüt für Inter Miami - und wirkt endlich wieder glücklich.

Köln/Miami (SID) Als Lionel Messi tief in der Nachspielzeit zum Freistoß anlief, hatte David Beckham auf der Tribüne schon so eine Ahnung. "Ich wusste: Genau so soll dieses Spiel enden", sagte der Co-Besitzer von Inter Miami, manch einer wollte gar Freudentränen bei Beckham gesehen habe. Denn er behielt recht: Messi setzte den Ball aus 22 Metern in den Winkel - und versetzte die 20.000 Fans in Fort Lauderdale in Ekstase.

"Wir wollten genau so starten und den Menschen hier einen Sieg schenken", sagte Messi nach seinem filmreifen ersten Auftritt im Miami-Trikot. Sein Traumtor bedeutete den 2:1-Sieg gegen den mexikanischen Klub Cruz Azul im Gruppenspiel des Leagues Cup - einem Pokalwettbewerb für 47 Klubs aus den USA, Mexiko und Kanada.

Kein Wunder, dass die Fans ausflippten: Einige liefen nach dem Tor auf den Platz und mussten von Sicherheitskräften aufgehalten werden, hinter dem Tor zündeten Anhänger Rauchbomben in Miamis Vereinsfarbe Pink. Auf der Tribüne huschte Beckham ein Lächeln über das Gesicht, nicht weit von ihm entfernt klatschten auch Basketball-Legende LeBron James, TV-Star Kim Kardashian und Tennisspielerin Serena Williams begeistert Beifall.

In der Liga ist Miami zwar nach elf Spielen ohne Sieg Tabellenletzter, nun soll aber alles besser werden - mit Messi erhofft Inter sich eine Aufholjagd. Der Auftakt im Pokal gegen den achtmaligen Meister aus Mexiko gelang schon einmal. "Wir wussten, dass es sehr wichtig ist, gut zu starten. Zum Glück ist uns das gelungen, ich bin sehr glücklich", sagte Messi, der nach dem WM-Triumph mit Argentinien im Dezember in ein Loch gefallen war, bei Paris St. Germain wurde er gar von den Fans ausgebuht.

Doch das ist nun Vergangenheit. Der 36-Jährige bewies auch schon vor seinem Tor, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Bis dahin war aber Geduld gefragt, auch bei den Fans, die zahlreich in Miami- und Argentiniens-Trikots mit der Nummer 10 gekommen waren. Denn Messi saß eine Woche nach dem Karibik-Urlaub mit seiner Familie zunächst auf der Bank. Als Miami kurz nach Messis Einwechslung in der 54. Minute dann noch den Ausgleich kassierte, deutete nur wenig auf ein filmreifes Debüt hin.

Doch das Hollywood-Ende sollte noch kommen. Messi und der ebenfalls neu geholte und zeitgleich eingewechselte Sergio Busquets verstanden sich wie einst beim FC Barcelona blind. Jede Ballberührung von Messi wurde mit einem Raunen bedacht, und in der vierten Minute der Nachspielzeit entlud sich die Spannung.

"Was für ein Moment für dieses Land, was für ein Moment für diese Liga", sagte Beckham. Die MLS twitterte prompt: "Lionel Andres Messi ist kein Mensch" - in Versalien, versteht sich. Und es geht direkt weiter: Schon am Dienstag wartet auf Messi und Co. das Pokal-Heimspiel gegen Atlanta United. Zeit zum Durchatmen bleibt kaum.

SID er dk

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