Wiederholung - Colin Bell: Südkoreas Trainer rechnet immer mit Deutschland

Der lange in Deutschland tätige Colin Bell betreut bei der Frauen-WM das Team aus Südkorea. Für den Engländer sind seine Schützlinge im Duell mit der DFB-Auswahl nur Außenseiter.

Wyong (SID) Colin Bell hatte und hat Deutschlands Fußball-Nationalspielerinnen immer auf dem Schirm. "Bei der Auslosung hatte ich innerlich mit ihnen gerechnet. Natürlich sind wir Außenseiter und Deutschland Favorit in dieser Gruppe", sagte der Cheftrainer der südkoreanischen Fußballerinnen, die in Australien und Neuseeland zum vierten Mal an einer WM-Endrunde teilnehmen, im SID-Interview.

Bell und Deutschland - das ist eine ganz besondere Beziehung. Sieben Jahre lang kickte der Engländer für diverse deutsche Vereine, zuletzt in der Saison 1988/89 beim damaligen Zweitligisten Mainz 05. Der heute 61-Jährige blieb anschließend auch als Trainer in seiner Wahlheimat und rückte ins Rampenlicht, als er 2015 die Frauen des 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht) zum Gewinn der Champions League führte.

Seit 2019 steht Bell nun bei den Taegeuk Ladies auf der Kommandobrücke. "Die Erwartung hier ist, dass es ein Erfolg ist, wenn wir die Gruppe überstehen und ins Achtelfinale einziehen", sagte Bell dem SID. Bei der WM 2019 in Frankreich gelang das nicht.

Das soll sich diesmal ändern. Bell: "Wir müssen sehen, dass wir unsere schwierigen Hausaufgaben gegen Kolumbien und Marokko erledigen." Die Südamerikanerinnen sind am Dienstag (04.00 Uhr/MESZ/sportschau.de) die Auftakthürde. Gegen Deutschland geht es erst am 3. August (12.00 Uhr/MESZ/ZDF) in Brisbane.

An sehr guten Tagen können Bells Schützlinge auch gegen Top-Teams bestehen. In einem Testspiel trotzten die Asiatinnen Rekord-Weltmeister USA ein torloses Unentschieden ab, das letztjährige Finale der Asienmeisterschaft gegen den ehemaligen Vize-Weltmeister China ging unglücklich mit 2:3 verloren. Bell: "Wir waren die klar bessere Mannschaft, aber die Nerven haben uns einen Streich gespielt."

Ausschließen kann Bell nicht, dass sich eine solche Nervosität bei der WM wiederholt. Denn die Fußball-Basis in seiner neuen Heimat ist nach wie vor schmal: "In ganz Südkorea gibt es erst 1400 registrierte Spielerinnen." Zum Vergleich: Dem Deutschen Fußball-Bund gehören 840.000 weibliche Mitglieder an.

SID af jl er

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