Popp führt DFB-Frauen zum WM-Traumstart: "Mega, mega happy"

6:0 gegen Marokko: Angeführt von Torgarantin Alexandra Popp sind die deutschen Fußballerinnen perfekt in die WM gestartet.

Melbourne (SID) Beim vorzeitigen Abschied von Alexandra Popp in den verdienten Feierabend erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen. Mit tosendem Applaus wurde die personifizierte Torgarantie der deutschen Fußballerinnen bei ihrer Auswechslung in der 82. Minute gewürdigt, dagegen gab es von der Bundestrainerin "nur" einen kurzen Handschlag. Martina Voss-Tecklenburg hatte wohl schon damit gerechnet, dass ihre Kapitänin wieder auf der großen Bühne zuschlagen wird.

Mit zwei Treffern führte Popp den Vize-Europameister in Melbourne zu einem beeindruckenden 6:0 (2:0) bei seiner WM-Eröffnung gegen den Debütanten Marokko. Dass die 32-Jährige nach Abpfiff als Spielerin der Partie ausgezeichnet wurde, verstand sich von selbst. "Ich bin mega, mega happy, dass wir so ein Auftaktspiel auf den Platz bringen konnten", sagte Popp im ZDF mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Wir haben unser Spiel durchgedrückt."

Mit ihrem Traumstart haben die Deutschen zum Start in die Titelmission die Hoffnung auf den dritten Stern geschürt. Popp (11. und 39.), Klara Bühl (46.) und Lea Schüller (90.) trafen für Deutschland, hinzu kamen Eigentore von Ait El Haj (54.) und Zineb Redouani (79.). Der zweimalige Weltmeister hat durch den bislang höchsten Sieg bei der WM "Down Under" seine weiße Weste behalten: Auch im neunten WM-Auftaktspiel blieb die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ungeschlagen.

"Zu 'Poppi' mit ihren zwei Toren, da muss man auch nichts mehr zu sagen", sagte Voss-Tecklenburg, die ohne Abräumerin Lena Oberdorf (Oberschenkel) und Abwehrchefin Marina Hegering (Fersenprellung) auskommen musste: "Es überwiegt ein Stück weit Erleichterung. Wir können mit diesem Auftakt zufrieden sein".

Vor 27.256 Zuschauern im Rectangular Stadium bestimmte die deutsche Mannschaft die Anfangsphase gegen den Vize-Afrikameister. Das Spiel fand vorwiegend in der Hälfte des Weltranglisten-72. statt, der sich als erstes arabisches Team für eine Frauen-WM qualifiziert hatte. Ein frühes deutsches Tor lag in der Luft. Nachdem Bühl eine Chance vergaben hatte (11.), traf Popp wenige Sekunden später nach Flanke von Kathrin Hendrich per Kopf.

Nach rund einer Viertelstunde leisteten sich die Deutschen immer öfter unnötige Fehlpässe im Aufbauspiel, so kam Marokko besser in die Partie. Für Beruhigung hätte ein zweiter Treffer gesorgt, doch das Tor von Sara Däbritz (33.) wurde von Schiedsrichterin Tori Penso (USA) wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht anerkannt.

Insgesamt leistete sich das DFB-Team zu viele Fehler, mit mehr Konzentration wäre gegen die anfällige Abwehr der Marokkanerinnen weitaus mehr drin gewesen. Nach einer Ecke von Bühl war Popp, die schon bei der EM im vergangenen Jahr sechs Tore erzielt hatte, akrobatisch erneut mit dem Kopf zur Stelle.

"Wir haben in den ersten 15 Minuten gut gespielt. Danach hat die Konzentration nachgelassen", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, in der Pause: "Das sind Themen, die wir abstellen müssen. Dann bin ich überzeugt, dass wir noch das eine oder andere Tor schießen können."

Chatzialexiou sollte Recht behalten. Zwei schnelle Treffer zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten für die Vorentscheidung. Nach rund einer Stunde gab "MVT" mit einem Dreifachwechsel das Signal zur Schonung für die kommenden Spiele. Kurz darauf traf Däbritz den Pfosten (65.), auch danach gab es noch zahlreiche Möglichkeiten - und weitere Tore.

Im zweiten Gruppenspiel trifft Deutschland am Sonntag auf Kolumbien (11.30 Uhr MESZ/ARD), zum Abschluss der Vorrunde wartet am 3. August die Mannschaft aus Südkorea.

SID as er

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